Donnerstag, 7. Oktober 2021

Lesehore

INVITATORIUM
V/. Herr, öffne meine Lippen.
R/. Damit mein Mund dein Lob verkünde.

Die Antiphon wird vorgetragen (und wiederholt).
Wir preisen die Mutterschaft der seligen Jungfrau Maria und beten an ihren Sohn, Jesus Christus, unseren Herrn. (Sonntags außerhalb der Fastenzeit und in der Osterzeit: Halleluja.)


Psalm 94/95

Kommt, laßt uns jubeln dem HERRN, * jauchzen dem Fels unsres Heils!

Laßt uns mit Dank seinem Angesicht nahen, * ihm jauchzen mit Liedern!

(Die Antiphon wird wiederholt.)


Denn ein großer Gott ist der HERR, * ein großer König über allen Göttern.

In seiner Hand sind die Tiefen der Erde, * sein sind die Gipfel der Berge.

Sein ist das Meer, das er gemacht hat, * das trockene Land, das seine Hände gebildet.

(Die Antiphon wird wiederholt.)


Kommt, wir wollen uns niederwerfen, uns vor ihm verneigen, * laßt uns niederknien vor dem HERRN, unserem Schöpfer!

Denn er ist unser Gott, † wir sind das Volk seiner Weide, * die Herde, von seiner Hand geführt.

(Die Antiphon wird wiederholt.)

Würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! † Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, * wie in der Wüste am Tag von Massa!
Dort haben eure Väter mich versucht, † sie stellten mich auf die Probe * und hatten doch mein Tun gesehen.
(Die Antiphon wird wiederholt.)

Vierzig Jahre war mir dieses Geschlecht zuwider † und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht, * sie kennen meine Wege nicht.
Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: * Sie sollen nicht eingehen in meine Ruhe.
(Die Antiphon wird wiederholt.)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.
Die Antiphon wird wiederholt. 


HYMNUS

Des Himmels lichte Königin

und Mutter des allweisen Herrn,

du Jungfrau reich an gutem Rat,

sei Hilfe uns, wir bitten dich.


Geführt von Christi Lieb und Gnad

und von des Heil’gen Geistes Licht,

vertrauend auf des Vaters Wort,

hast hohen Auftrag du erfüllt.


Um unser ew’ges Heil besorgt

befiehlst du uns, des Herrn Gebot

zu hören mit des Herzens Ohr,

den Glauben tätig zu vollziehn.


Uns Söhne, die noch schwankend sind,

empfiehl dem göttlich großen Sohn.

Mach, daß wir folgen seinem Wort

und ständig auf sein Beispiel sehn.


Herr Jesus, dir sei Ruhm und Preis,

Gott, den die Jungfrau uns gebar,

Lob auch dem Vater und dem Geist

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.



PSALMODIE

1. Ant. Selig bist du, Jungfrau Maria, du hast getragen den Schöpfer der Welt. (O: Halleluja.)


Psalm 23/24

Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, * der Erdkreis und seine Bewohner.

Denn er hat ihn auf Meere gegründet, * ihn über Strömen befestigt.

Wer darf hinaufziehn zum Berg des HERRN, * wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?

Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, * der seine Seele nicht an Nichtiges hängt und keinen trügerischen Eid geschworen hat.

Er wird Segen empfangen vom HERRN * und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.

Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, * die dein Angesicht suchen, Jakob.

Ihr Tore, hebt eure Häupter, † hebt euch, ihr uralten Pforten, * denn es kommt der König der Herrlichkeit!

Wer ist dieser König der Herrlichkeit? † Der HERR, stark und gewaltig, * der HERR, im Kampf gewaltig.

Ihr Tore, hebt eure Häupter, † hebt euch, ihr uralten Pforten, * denn es kommt der König der Herrlichkeit!

Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? † Der HERR der Heerscharen: * Er ist der König der Herrlichkeit.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.


Ant. Selig bist du, Jungfrau Maria, du hast getragen den Schöpfer der Welt. (O: Halleluja.)


2. Ant. Einen König hat uns Maria geboren, Ewiger ist sein Name. Mutter ist sie und Jungfrau, niemand kommt ihr gleich. (O: Halleluja.)


Psalm 45/46

Gott ist uns Zuflucht und Stärke, * als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten.

Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt, * wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres;

mögen seine Wasser tosen und schäumen * und vor seinem Ungestüm Berge erzittern.

Eines Stromes Arme erfreuen die Gottesstadt, * des Höchsten heilige Wohnung.

Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken. * Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht.

Völker tobten, Reiche wankten; * seine Stimme erscholl, da muß die Erde schmelzen.

Mit uns ist der HERR der Heerscharen, * der Gott Jakobs ist unsre Burg.

Kommt und schaut die Taten des HERRn, * der Schauder erregt auf der Erde.

Er setzt den Kriegen ein Ende * bis an die Grenzen der Erde.

Den Bogen zerbricht er, † die Lanze zerschlägt er; * Streitwagen verbrennt er im Feuer.

Laßt ab und erkennt, daß ich Gott bin, * erhaben über die Völker, erhaben auf Erden!

Mit uns ist der HERR der Heerscharen, * der Gott Jakobs ist unsre Burg.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.

Ant. Einen König hat uns Maria geboren, Ewiger ist sein Name. Mutter ist sie und Jungfrau, niemand kommt ihr gleich. (O: Halleluja.)


3. Ant. Herrliches sagt man von dir, Jungfrau Maria. (O: Halleluja.)


Psalm 86/87

Der HERR liebt seine Gründung auf heiligen Bergen, * die Tore Zions mehr als alle Stätten Jakobs.

Herrliches sagt man von dir, * du Stadt unseres Gottes:

Ich zähle Rahab und Babel zu denen, die mich erkennen, † auch das Philisterland, Tyrus und Kusch: * Diese sind dort geboren.

Ja, über Zion wird man sagen: † Ein jeder ist in ihr geboren. * Er, der Höchste, gibt ihr Bestand!

Der HERR zählt und verzeichnet die Völker: * Diese sind dort geboren.

Und sie werden beim Reigentanz singen: * All meine Quellen entspringen in dir.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.


Ant. Herrliches sagt man von dir, Jungfrau Maria. (O: Halleluja.)



VERSIKEL

V/. Selig, die das Wort Gottes hören. (O: Halleluja.)

R/. Und es befolgen. (O: Halleluja.)


Erste Lesung und Responsorium siehe Stundenbuch III, S. 1030ff. Auswahl:



ERSTE LESUNG (Gal 3, 22 - 4, 7)

Aus dem Brief an die Galater.

Die Schrift hat alles unter der Sünde eingeschlossen, damit die Verheißung aus dem Glauben an Jesus Christus denen gegeben wird, die glauben. Ehe der Glaube kam, waren wir vom Gesetz behütet, verwahrt, bis der Glaube offenbar werden sollte. So ist das Gesetz unser Erzieher auf Christus hin geworden, damit wir aus dem Glauben gerecht gemacht werden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dem Erzieher. Denn alle seid ihr durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben gemäß der Verheißung. Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in keiner Hinsicht von einem Sklaven, obwohl er Herr ist über alles; er steht unter Vormundschaft und sein Erbe wird verwaltet bis zu der Zeit, die sein Vater festgesetzt hat. So waren auch wir, solange wir unmündig waren, Sklaven der Elementarmächte dieser Welt. Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.



RESPONSORIUM

R/. Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, * damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen. (O: Halleluja.)

V/. In seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, sandte Gott seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der Sünde steht.  * Damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen. (O: Halleluja.)



ZWEITE LESUNG 

Papst Paul VI. ( † 1978)

Aus dem Apostolischen Schreiben „Marialis Cultus“

Vor allem ist Maria die hörende Jungfrau, die das Wort Gottes im Glauben empfängt. Im Glauben sagen Wir - es war für sie Bedingung und der Weg, auf dem sie Mutter Gottes wurde, denn wie der heilige Augustinus treffend bemerkt, „hat die selige Jungfrau (Jesus) im Glauben geboren, den sie im Glauben empfangen hat“. (1) Nachdem der Engel ihren Zweifel behoben hatte (2), „empfing sie Christus im Geist, bevor sie ihn in ihrem Schoß empfing, und sprach voll Glauben: ,Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort’“ (3); der Glaube wurde ihr zum Quell ihrer Glückseligkeit und gab ihr die Sicherheit, daß sich die Verheißung erfüllen werde: „Selig, die du geglaubt hast, daß sich erfüllt, was dir der Herr sagen ließ“ (4); im Glauben überdachte Maria, der die erste Rolle und das einzigartige Zeugnis für die Menschwerdung zukommt, immer wieder die Ereignisse der Kindheit Christi und erwog sie in ihrem Herzen. (5) Das tut auch die Kirche und zwar vor allem in der Feier der heiligen Liturgie. Gläubig hört sie auf das Wort Gottes, nimmt es auf, verkündet es und verehrt es, spendet es den Gläubigen als Brot des Lebens (6) - im Licht des Glaubens erforscht sie die Zeichen der Zeit, interpretiert und lebt die Ereignisse der Geschichte.

Maria ist ferner die betende Jungfrau. Das geht hervor aus dem Besuch, den sie der Mutter des Vorläufers abstattete. Da gab sie ihrem Lobpreis auf Gott, ihrer Demut, ihrem Glauben und ihrer Hoffnung Ausdruck, wie das Magnifikat beweist (7), das ja das hervorragendste Gebet Marias ist, das Lied der messianischen Zeit, in dem die festliche Freude des alten und neuen Israel zusammenklingt. Denn, so betont der heilige Irenäus, im Lobgesang der heiligen Jungfrau Maria strömt die Freude Abrahams, der Christus voraussah (8), und die vorweggenommene Stimme der Kirche zusammen: „Voll Freude rief Maria aus, indem sie für die Kirche prophezeite: Hochpreiset meine Seele den Herrn.“ (9) Denn der Lobgesang Marias hat weite Verbreitung gefunden und ist zum Gebet der Kirche geworden durch alle Zeiten.

Maria erweist sich auch in Kana als betende Jungfrau. Dort hat sie in gewinnender und besorgter Bitte ihrem Sohn ein nur zeitliches Anliegen vorgetragen und dafür übernatürliche Gnadenwirkung erzielt. Durch das erste Zeichen, das Jesus wirkte, stärkte er nämlich den Glauben der Jünger an ihn. (10)

Endlich erscheint Maria auch am Ende ihres Lebens als betende Jungfrau. Denn die Apostel „verharrten einmütig mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“ (11) So muß man also Maria in der ersten Gemeinde als Betende sehen, und sie bleibt es immer, auch heute, da sie, obwohl in den Himmel aufgenommen, niemals ihre Pflicht zu beten und zu helfen vernachlässigt. (12) Eine betende Jungfrau ist auch die Kirche, da sie jeden Tag die Anliegen ihrer Kinder dem Vater vorträgt, „dem Herrn ohne Unterlaß lobsingt und für das Heil der ganzen Welt einsteht.“ (13)


1 Sermo 215, 4.

2 Vgl. Lk 1, 34-37.

3 Augustinus a.a.O. 

4 Lk 1, 45.

5 Vgl. Lk 2, 19-51.

6 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Offenbarung, Art. 21.

7 Vgl. Lk 1, 46-55.

8 Vgl. Adversus haereses IV, 7, 1; vgl. Joh 8, 56.

9 Adversus haereses III, 10, 2.

10 Vgl. Joh 2, 1-12.

11 Apg 1, 14.

12 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche, Art. 62.

13 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Liturgiekonstitution, Art. 83.



RESPONSORIUM

R/. Selig bist du, heilige Jungfrau Maria, und allen Lobes würdig. * Denn aus dir ging hervor die Sonne der Gerechtigkeit, Christus, unser Gott uns Heiland. (O: Halleluja.)

V/. In großer Freude feiern wir dein Fest, heilige Jungfrau Maria. * Denn aus dir ging hervor die Sonne der Gerechtigkeit, Christus, unser Gott uns Heiland. (O: Halleluja.)



TE DEUM 
(sonntags und an Festen und Hochfesten der Gottesmutter)

Dich, Gott, loben wir, dich, * Herr, preisen wir.

Dir, dem ewigen Vater, * huldigt das Erdenrund.

Dir rufen die Engel alle, * dir Himmel und Mächte insgesamt,

die Kerubim dir und die Seraphim * mit niemals endender Stimme zu:

Heilig, heilig, heilig * der Herr, der Gott der Scharen!

Voll sind Himmel und Erde * von deiner hohen Herrlichkeit.

Dich preist der glorreiche Chor der Apostel; * dich der Propheten lobwürdige Zahl;

dich der Märtyrer leuchtendes Heer; * dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche;

dich, den Vater * unermeßbarer Majestät; 

deinen wahren und einzigen Sohn; * und den Heiligen Fürsprecher Geist.

Du König der Herrlichkeit, * Christus.

Du bist des Vaters * all-ewiger Sohn.

Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht, * bist Mensch geworden, den Menschen zu befreien.

Du hast bezwungen des Todes Stachel * und denen, die glauben, die Reiche der Himmel aufgetan.

Du sitzest zur Rechten Gottes * in deines Vaters Herrlichkeit.

Als Richter, so glauben wir, * kehrst du einst wieder.

Dich bitten wir denn, † komm deinen Dienern zu Hilfe, * die du erlöst mit kostbarem Blut.

In der ewigen Herrlichkeit * zähle uns deinen Heiligen zu.

(Rette dein Volk, o Herr, * und segne dein Erbe;

und führe sie * und erhebe sie bis in Ewigkeit.

An jedem Tag * benedeien wir dich 

und loben in Ewigkeit deinen Namen, * ja, in der ewigen Ewigkeit.

In Gnaden wollest du, Herr, * an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.

Erbarme dich unser, o Herr, * erbarme dich unser.

Laß über uns dein Erbarmen geschehn, * wie wir gehofft auf dich.

Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. * In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.)



ORATION


Gott, du hast die Mutter deines geliebten Sohnes auch uns zur Mutter gegeben. (Vor ihrem Gnadenbild rufen wir zu dir:) Hilf uns, ihrer Weisung zu folgen und ein Leben nach deinem Willen zu führen. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.


oder

Gott, du hast die Mutter deines geliebten Sohnes auch uns zur Mutter gegeben und ihr goldenes Bild gnädig verherrlicht. Gib, daß wir, ihrer Weisung folgend, nach deinem Herzen leben. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.



V/. Singet Lob und Preis. (O: Halleluja.)
R/. Dank sei Gott, dem Herrn. (O: Halleluja.)
Beim Gebet des einzelnen kann dieser Versikel entfallen.


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